Antike Taschenuhr mit rissigem Zifferblatt liegt auf einem Stapel alter, abgenutzter Bücher – Symbol für Geschichte, Zeit und Vergänglichkeit.

Musiktherapie im historischen Kontext

Musiktherapie als bewusste und systematische Methode zur Heilung und Behandlung wird seit dem frühen 20. Jahrhundert angewendet.

Allerdings ist die Idee Musik zu therapeutischen Zwecken zu nutzen, deutlich älter. Schon in alten Hochkulturen wie Ägypten, Griechenland und China wurde Musik in religiösen und heilenden Ritualen verwendet. In Griechenland war der Philosoph Pythagoras (ca. 570–495 v. Chr.) bekannt für seine Theorien über die heilenden Kräfte der Musik und deren Einfluss auf Körper und Geist.

Im 20. Jahrhundert beginnt sich die moderne Musiktherapie als professionelles Feld während und nach dem Zweiten Weltkrieg zu entwickeln. In den 1940er Jahren setzten amerikanische Krankenhäuser Musiker ein, um Soldaten zu helfen, die an körperlichen und emotionalen Traumata litten. Dies führte zur Gründung der ersten akademischen Programme und Berufsverbände für Musiktherapie. 1950 wurde die National Association for Music Therapy (NAMT) in den USA gegründet, die maßgeblich zur Etablierung und Weiterentwicklung des Fachs beitrug.

Auch in Deutschland ist die Musiktherapie seit vielen Jahrzenten in der Wissenschaft, sowie der Gesellschaft etabliert. Bereits 1972 ist die Deutsche Gesellschaft für Musiktherapie e.V. gegründet worden, in den 2000er Jahren sind die unterschiedlichen Gesellschaften und Berufsverbände unter dem Banner der Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft e.V. (GMtG) zusammengeführt worden.

Heute ist Musiktherapie ein anerkanntes therapeutisches Verfahren, das weltweit in verschiedenen medizinischen und psychologischen Kontexten angewendet wird.